Ist Elon Musk in Grünheide, um seinen Fabrikbau wieder in die Spur zu bringen? Unterlagen, die dem rbb zugespielt wurden, lassen das vermuten: Demnach droht sich der Bau der Elektroautofabrik zu verzögern. Von Philip Barnstorf
Elon Musk dürfte nicht nur wegen Bewerbungsgesprächen in Grünheide sein. Weil Genehmigungsverfahren seit Wochen langsamer laufen, als Tesla sich das vorgestellt hatte, könnte sich der Bau der Elektroautofabrik verlangsamen. Das geht aus Antragsunterlagen Teslas hervor, die dem rbb vorliegen.
Weil die finale Genehmigung erst im Dezember erwartet wird, baut Tesla bisher nur mit vorzeitigen Genehmigungen für jeweils einzelne Bauschritte. Schon im September hatte Tesla eine solche Genehmigung für die Montage von Teilen der Lackiererei und die Rodung von ca. 100 Hektar Kiefernforst beantragt.
Lackiererei sollte schon längst stehen
Aus den Antragsunterlagen geht hervor, dass Tesla ursprünglich plante, ab dem 1. Oktober die Lackiererei zu installieren. Ab dem 23. Oktober sollten die Kiefern fallen. Beides ist bisher nicht passiert, weil das Landesumweltamt die Maßnahmen nicht genehmigt hat. Eine Sprecherin teilte dem rbb auf Anfrage mit, die Prüfung der Unterlagen dauere noch an, weil das Amt auch viele Anträge und Hinweise vom Erörterungstermin berücksichtige.
Aber vor allem die Verzögerung bei der Lackiererei scheint Teslas ambitionierten Zeitplan zu gefährden. Der Plan ist eigentlich, dass schon ab Juli 2021 die ersten Teslas in Grünheide vom Band rollen sollen: "Die Errichtung dieser Anlagenteile liegt auf dem kritischen Pfad sowohl des Bauterminplans als auch des Gesamtterminplans", schrieb Tesla Ende September ans Landesumweltamt, "Ein Verzug dieser Anlageninstallationen würde zu einem entsprechenden Verzug des Gesamtprojekts führen."
Verzögerung durch Erörterungstermin
In dem Schreiben bittet Tesla das Amt darum, die Montage der Lackiererei unabhängig von den Rodungen einzeln zu genehmigen. Dadurch sollte Zeit gespart werden, nachdem der Erörterungstermin in Erkner unerwartet lange gedauert hatte. Unterzeichnet hat den Brief der damalige Tesla-Bauleiter Evan Horetzky. Er wurde inzwischen entlassen. Ob ihm wegen der Verzögerung gekündigt wurde, hat Tesla bisher auf Nachfrage nicht beantwortet. Aus Kreisen, die Tesla nahe stehen, hieß es aber, dass der Zeitplan mit dem Produktionsstart im Juli 2021 nicht gefährdet sei.
Sendung: Antenne Brandenburg, 06.11.2020, 13:30
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